Literatur & Politik
Berthold Brecht Signatur; Portraitfoto (Detail): Jörg Kolbe, 1954 · Collage: F. Näscher

Literatur & Politik

im 19. und 20. Jahrhundert

Der Fokus der literarischen Vermittlung lag auf zwei Themenkreisen: Zum einen auf der breiten, ideologiekritischen Debatte um Dichten und Denken Bertolt Brechts in den 70er und 80er Jahren, die in Frankreich ohne größeres Echo geblieben war. Zum andern auf einer historisch eingestellten Ideologiekritik, die aus einer intensiven Auseinandersetzung mit der deutschen Romantik resultierte. Dabei steht zunächst die Modernität der ästhetischen Frühromantik außerhalb jeder Diskussion, Beispiel Friedrich Schlegel. Anders verhält es sich mit der Krisologie der Politischen Romantik, die grundsätzlich ambitendenziell ausgerichtet ist, d.h. schwankend zwischen progressiven und regressiven Überzeugungen. Spannt man dann den Bogen zum 20. Jahrhundert, wird man von der virulenten Permanenz der konservativen Romantik überrascht. In der Krisenphase der Weimarer Republik haben namhafte deutsche Intellektuelle, Dichter und Denker an diese ideologische Tradition angeknüpft, wenn auch in radikal vereinseitigter Form. − Bleibt die brennende Frage, ob diese spezifisch deutsche Denktradition damals abgeschlossen worden ist.

Bibliographie

LTM Jean Paul Sartre
Titel éditions anthropos; Les Temps Modernes · Foto: privat